Der Wendepunkt in meinem Leben – endlich frei!
Name: |
Karen |
Jahrgang: |
1968 |
Lebenssituation: |
Mutter von 2 erwachsenen Söhnen |
„ … und auch andere „Nebenwirkungen“ der Wechseljahre sind nicht spurlos an mir vorüber gegangen.“
Als ich 50 Jahre alt war, wollte mein damaliger Partner unbedingt ein gemeinsames Kind haben. Zu dem Zeitpunkt waren meine Söhne schon 18 und 16 Jahre alt und eigentlich wollte ich kein weiteres Kind. Mein ältester Sohn ist schwerbehindert und ich habe ihn immer zu Hause gepflegt. Trotzdem ging ich zu meiner Frauenärztin, die mir bestätigte, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch voll gebärfähig war.
Etwa ein Jahr später begannen direkt nach dem Ende der sehr schwierigen Partnerschaft meine Wechseljahre. Meine Periode blieb über einige Monate aus, kam nach einem halben Jahr noch einmal und dann ein weiteres Mal sechs Monate später. Da war sie aber schon sehr schwach.
„Ich empfand es als sehr befreiend, zu wissen, dass ich nicht mehr schwanger werden kann.“
Abends hatten sie sich den Moment ausgesucht, wenn ich nach dem Lesen oder Fernsehen das Licht ausschaltete und schlafen wollte. Das fand ich sehr auffällig. Auch im Alltag zwischendurch kamen immer mal wieder kurze Wellen, aber die abendlichen Attacken waren deutlich länger und haben mich viel mehr genervt.
Meine Frauenärztin hat mich gefragt, ob ich Hormone gegen die Beschwerden nehmen möchte, aber das wollte ich nicht und auch ein pflanzliches Präparat, das sie mir verschrieben hat, steht bis heute unangetastet im Badezimmerschrank.
Seit Anfang 2021 hatte ich fast zwei Jahre lang keine Beschwerden, seit einem Monat kommen sie wieder öfter, aber nicht mehr so stark wie früher. Von meinen älteren Freundinnen wusste ich schon, dass die Beschwerden eine Zeitlang verblassen oder ganz aufhören können, um dann doch noch einmal aufzutauchen.
Und auch andere „Nebenwirkungen“ der Wechseljahre sind nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Der Busen hängt weiter nach unten, der Bauch ist deutlich gepolsterter – obwohl ich mich relativ gesund und sehr bewusst ernähre, meine Finger und Füße zeigen eine Tendenz zur Knötchenbildung – das ist zwar alles nicht schön, aber zumindest nicht schmerzhaft.
„Der große Wendepunkt kam für mich im letzten Jahr, als mein großer Sohn in eine betreute Wohneinrichtung gezogen ist.“
Manche Frauen leiden darunter, dass sich ihre Rolle verändert, dass sie nicht mehr so sehr gebraucht werden. Meiner Meinung nach muss man dann verstärkt anfangen, sich um sich selbst zu kümmern und zu überlegen, wie man sein Leben anders gestalten kann, um (wieder) glücklicher zu werden.
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