Hitzewallungen – der Wechseljahreklassiker.

Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, Hitzewallungen und Schweißausbrüche in den Wechseljahren zu lindern, wie Forscher in mehreren Studien herausgefunden haben (2, 3). So kann eine Ernährung, die auf reichlich Obst und Gemüse basiert, Wechseljahressymptome reduzieren (4).

Umgekehrt kann eine Ernährung, die auf zu viel Mayonnaise, Ölen, Süßigkeiten, Desserts, festen Fetten und Snacks beruht, sie verstärken (5).

Eine vegetarische Ernährung, die reich an Milch, Eiern und Omega-3 Fetten ist, kann dazu beitragen, dass längere Pausen zwischen den Hitzewallungen liegen.

Zu diesem Schluss kam eine Studie (6), die untersuchte, inwiefern eine vegetarische Ernährung mit Omega-3 Fetten im Vergleich zu einer mit Olivenöl die Häufigkeit der Hitzewallungen beeinflusst.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 (7) kann eine pflanzenbasierte Ernährung bei Frauen in den Wechseljahren dazu führen, dass Beschwerden wie Hitzewallungen seltener vorkommen.

Phytoöstrogene sind pflanzliche Stoffe, die eine ähnliche Struktur wie Östrogene haben. Für die Wechseljahre sind besonders die sogenannten Isoflavone sowie Genistein relevant. Sie kommen zum Beispiel in Sojamilch, Sojamehl, Sojaextrakten, Rotkleeextrakten und Leinsamenextrakten vor. Studien (8) haben gezeigt, dass sie die Häufigkeit von Hitzewallungen reduzieren können. Zudem scheinen Phytoöstrogene nebenwirkungsarm zu sein (9).

Das Heilkraut der Traubensilberkerze soll gegen Hitzewallungen und Schweißausbrüche helfen, sicher belegt ist das jedoch nicht. Manchen Frauen hilft das Kraut, manchen nicht.

Beachte bitte: Bei Anwendungen mit der Traubensilberkerze kann es zu Interaktionen mit anderen Arzneimitteln und Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen u. a. Magen-Darm-Beschwerden sowie Muskel- und Gelenkbeschwerden. In einzelnen Fällen können Leberentzündungen, Leberversagen und Gefäßentzündungen auftreten (8).

Bitte beachte unbedingt: Du solltest nur auf registrierte Arzneimittel zurückgreifen. Sprich mit deiner Ärztin/Apothekerin oder deinem Arzt/Apotheker darüber, um Risiken durch ungeprüfte Produkte und ungünstige Kombinationen von Wirkstoffen zu vermeiden.

Die antidepressive Wirkung von Johanniskraut bei leichten und mittelschweren Depressionen ist bekannt (8). Zwei Studien konnten darüberhinaus zeigen, dass auch Hitzewallungen zurückgehen können (8). Aufgrund der kleinen Testgruppe ist das Ergebnis allerdings nur beschränkt aussagekräftig.

Unbedingt beachten: Johanniskraut und Johanniskrautpräparate wirken sich auf den menschlichen Organismus und bestimmte Arzneimittel aus. Das Heilkraut und Johanniskrauthaltige Zubereitungen wie Tee, Tropfen, Tabletten oder Kapseln sollten deshalb unbedingt nur nach Rücksprache mit deiner Ärztin/Apothekerin oder deinem Arzt/Apotheker eingenommen werden.

Zu Ginseng gibt es erst wenige Studien mit widersprüchlichen Ergebnissen. Laut einer Studie nahmen Hitzewallungen ab (8,10), eine andere konnte das nicht nachweisen (8,10).

Mit Akupunktur lässt sich die Intensität von Hitzewallungen senken (8). Das Verfahren scheint ähnlich wirksam zu sein wie die Hormonersatztherapie (8).

Kurzzeitige Studien zeigen bislang keine Wirkung auf Hitzewallungen und Schweißausbrüche, Tiefenentspannung muss über einen längeren Zeitraum angewandt werden, um messbare Effekte zu erzielen (8).

Auf Hitzewallungen und Schweißausbrüche scheint sich Ausdauersport (über drei bis sechs Monate) kaum auszuwirken. Das Thema „Sport und Wechseljahre“ wurde bislang noch nicht ausreichend untersucht.

Doch davon abgesehen ist Sport immer gut für Gesundheit und Wohlbefinden: Menschen, die Sport treiben, schlafen besser, bauen leichter Stress ab und sind fitter.