Hitzewallungen in den Wechseljahren: So sagst du ihnen den Kampf an!
Zuerst fühlst du dich womöglich einfach etwas komisch, dann folgt plötzlich ein sehr starkes Gefühl von Wärme in deinem Körper. Das sind Hitzewallungen. Diese treten in den Wechseljahren laut eve&i MenoKompass etwa bei jeder dritten Frau auf. Rund ein Viertel der Frauen gibt in der MenoKompass-Analyse eine mittleren Symptomstärke an, starke oder sehr starke Symptome empfinden 6,9 bzw. 1,5 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen.
Wir beleuchten das häufige Wechseljahressymptom jetzt ein bisschen genauer. Im Artikel erfährst du unter anderem, wie Hitzewallungen entstehen, wie lange die Beschwerden durchschnittlich dauern und wie du sie behandeln kannst. Denn die erfreuliche Nachricht vorab ist: Es gibt bewährte Mittel und Wege, um die störenden Symptome nachhaltig zu bekämpfen.
Hitzewallungen in den Wechseljahren: Was ist das genau?
Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Symptomen der Wechseljahre. Viele Frauen beschreiben das diffuse Hitzegefühl als plötzlich auftretende, intensive Wärme im Gesicht, im Nacken und in der Brust.
Es ist außerdem möglich, dass du während einer Hitzewallung Herzrasen oder Schweißausbrüche bekommst. Der kühlende Schweiß kann wiederum dafür sorgen, dass du auf einmal frierst.
Die unangenehmen Symptome können sowohl tagsüber als auch nachts auftreten. Gerade nachts, wenn dadurch dein Schlaf gestört wird, können Hitzewallungen zur echten Belastung werden und deine Lebensqualität beeinträchtigen.
Die Gründe für Hitzewallungen im weiblichen Körper
Über den genauen pathophysiologischen Ablauf ist noch nicht so viel bekannt, aber wie bei anderen Symptomen der Wechseljahre auch, scheint es einen Zusammenhang mit dem Östrogenmangel zu geben.Es wird aktuell vermutet, dass sich der sinkende Östrogenspiegel auf die Temperaturregulation im Gehirn auswirken. Für die Steuerung der Körpertemperatur ist dort der Hypothalamus verantwortlich. Da Östrogen hierbei eine wichtige Botenstofffunktiuon zukommt, scheint es durch Wechseljahresbedingte Schwankungen im Östrogenspiegel und zu einer Fehlregulierung der Körpertemperatur zu kommen. .
Die Folge: Dein Körper denkt, ihm wäre zu kalt oder zu warm und er versucht, der vermeintlich falschen Körpertemperatur gegenzusteuern. Das kann sich dann wiederum in Hitzewallungen äußern. Hierbei weiten sich die Blutgefäße, der Blutfluss erhöht sich, der Blutdruck steigt und es kommt zum Hitzeschub.
Auch Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin können Hitzewallungen begünstigen. Allerdings sind hormonelle Veränderungen bei weitem nicht die einzige Ursache für Hitzewallungen. Auch bestimmte Stoffwechselerkrankungen oder Blutdruckveränderungen können zu Hitzewallungen führen. wie Bluthochdruck zu Hitzewallungen führen oder diese intensivieren. Lass es also am besten ärztlich abklären, was bei dir die konkreten Ursachen sind. Schließlich bekommst du nur so die optimale Behandlung.
So kannst du deine Beschwerden behandeln
Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind nun wirklich nichts, was man im Leben gebrauchen kann. Erfreulicherweise gibt es einige Mittel und Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern. Was dir am besten hilft, hängt unter anderem von deinen persönlichen Vorlieben und selbstverständlich deiner medizinischen Vorgeschichte ab. Hier sind aber einige Optionen:
Hormonersatztherapie (HET)
Bei Hitzewallungen, kann eine HET helfen, die Symptome bedeutsam zu lindern. Dabei nimmst du Östrogen meistens in Kombination mit Progesteron in Form von Präparaten wie Cremes, Gels oder Tabletten ein. Hier erfährst du mehr zum Thema Hormonersatztherapie.
Pflanzliche Präparate und Phytoöstrogene
Je nach Ausprägung deiner Hitzewallungen und deinen individuellen Wünschen musst du nicht unbedingt Hormone einnehmen. Pflanzliche Präparate aus Traubensilberkerze oder Johanniskraut führen bei vielen Patientinnen ebenfalls zur Linderung der Symptome. Phytoöstrogene sind ebenfalls auf pflanzlicher Basis und ähneln in ihrer Struktur dem Hormon Östrogen. Darunter fallen beispielsweise Produkte aus Rotklee, Leinsamen oder Soja. Geeignet sind pflanzliche Mittel und Phytoöstrogene besonders zur Behandlung milder Symptome.
Akupunktur
In einer Studie der University of Pittsburgh wurde herausgefunden, dass Akupunktur zur Linderung von Hitzewallungen während des Klimakteriums beitragen könnte. Vermutet wird, dass durch die traditionelle chinesische Therapie der Blutfluss verbessert werden kann.
Kognitive Verhaltenstherapie
Hitzewallungen durch Verhaltenstherapie mindern? Ja, das klappt. Indem du dich selbst reflektierst und bisherige Verhaltensmuster hinterfragst, entstehen langfristige Veränderungen für Körper und Geist. Der positive Effekt auf das Ausmaß von Wechseljahressymptomen konnte in einigen Studien gezeigt werden.
Du musst am Ende für dich selbst entscheiden, welche Behandlung für die Stärke deiner Symptome die richtige ist. Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir allerdings die individuellen Vor- und Nachteile für deine Situation darlegen.
Wann sind die Hitzewallungen vorbei?
Die exakte Dauer und Intensität von Hitzegefühlen und Schweißausbrüchen ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Während manche über Jahre damit Probleme haben, haben andere gar keine oder nur kurzfristige Symptome.
Sobald dein Hormonspiegel am Ende der Wechseljahre wieder stabil ist, sollten die Hitzewallungen im Normalfall aufhören. Ob das auch bei dir so ist, hängt jedoch von verschiedenen medizinischen Faktoren ab. Solltest du weiterhin Beschwerden haben, konsultiere eine Ärztin oder einen Arzt. Gemeinsam findet ihr mit Sicherheit eine Lösung.
Mit möglichst wenig Problemen durch den Wechsel
Auch, wenn bei dir gerade ein Schweißausbruch den nächsten jagt: deine Wechseljahre müssen nicht zur Qual werden. Mit (Online-)Kursen wie der eve&i Menosphäre nimmst du auch in schwierigen Phasen dein Leben endlich wieder selbst in die Hand. Umfassendes ExpertInnen-Wissen und praktische Tipps helfen dir dabei, im Kampf gegen Wechseljahressymptome stets die Oberhand zu behalten.
Tipp: Im eve&i MenoKompass kannst du deine Wechseljahresbeschwerden beschreiben und uns mit deinen Daten helfen, weitere hilfreiche Produkte für Frauen im Wechsel zu entwickeln. Wir bedanken uns schon jetzt und wünschen dir möglichst angenehme Wechseljahre!
Quellen:
https://www.kup.at/kup/pdf/8156.pdf
https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-19179
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31132980
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29704911
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14650571/